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Crashkurs Social Media Video

Wenn ein Bild mehr sagt als 1.000 Worte, was sagt dann erst ein Video? Aber wie macht man so ein Video? Hier mein Crashkurs Social Media Video in 13 Schritten.

Bekanntermaßen benötigen professionelle Videoproduktionen jede Menge Ressourcen: mehrere Menschen bei den Aufnahmen, viel Know-How, ein Haufen Technik – bedeutet: amtlich Zeit und Geld …

Andererseits kennen wir es alle:

  • lange Texte werden immer seltener gelesen und
  • meistens schauen auch wir nur auf das erste Ergebnis der generischen Google-Suche.

Um unsere Zielgruppe zu erreichen und gleichzeitig auf das Sichtbarkeits-Konto unserer Homepage einzuzahlen sind wir daher gut beraten, mit „einfachen“ Social Media Videos Inhalte (Content) zu produzieren und zu verteilen.
Für die Produktion gibt es zwar leider kein Geheimrezept…
Aber passend zum 13. des Monats hier mein kleiner

Crashkurs Social Media Video

Schritt 1: Briefing
(vom Kunden/Chef bestätigen lassen)

Beispiel: „Chef will mit zwei Mitarbeitern und mit dem Firmenhandy Videos für den YouTube–Kanal des Unternehmens machen“

Schritt 2: Vorbereitung Technik vor Aufnahmetermin

AlternativtextWenn Aufnahmen mit Smartphone, Beispiel iPhone:

  • HardwareCheck: Genügend freier Platz – 1 Minute Videoaufnahme haben schnell um die 120 MB
    Siehe: Einstellungen/Allgemein/Info/Kapazität/Verfügbar
  • WLANCheck: iPhone braucht Zugang zum WLAN
  • AppStore: iMovie auf Gerät installieren (sonst benötigen wir Apple-ID vor Ort)

Schritt 3: Format

Welchen „roten Faden“ wählen wir für die Video–Serie?
Waldspaziergang, Interview (Dialog ist einfacher als freie Rede) am Arbeitsplatz etc.

Schritt 4: Content

Was sind die Themen, die Inhalte – neudeutsch: Content? Entweder Beiträge, die auf der Homepage überdurchschnittliche Interaktionsraten erzeugt haben, „recyceln“ oder siehe OnlineReporting/Sistrix-Platzierungen.

Prüfen, ob geplante Inhalt folgende Kriterien erfüllen:    

  • Ist der Content leicht zugängig?
    („Listicle“-Format: https://de.wikipedia.org/wiki/Listicle)    
  • Können alle nötigen Informationen auf maximal eine Minute (oder 100 Sekunden) komprimiert werden?    
  • Haben wir Möglichkeiten und Ideen, Grafiken/Clips etc. einzubauen?

Und nicht vergessen: auch und gerade der Ton spielt bei Videos eine wichtige Rolle!

Schritt 5: Drehbuch

Um Material aufzunehmen, das unterschiedliche Weiterverarbeitungen ermöglicht, ist es sinnvoll, etwa ein Thema in drei Minuten aufzunehmen und dann daraus mehrere „Kurz-Videos“ zu extrahieren.

Dazu wird die Audiodatei transkribiert und der resultierende Text taugt als Beschreibungstext für YouTube-Video und als Blogbeitrag auf der Homepage (Achtung SEO!).

Ein ausformuliertes Textmanuskript ist keine gute Idee: erstens ist es schwierig dem Protagonisten glaubwürdig „in die Feder zu schreiben“ und selbiger ist eher überfordert, einen „fremden“ Text glaubwürdig zu rezitieren …

Also: Texte (Antworten) nur in Stichworten notieren und dazu Fragen formulieren, bei deren Beantwortung die Keywords vorkommen (müssen).

Je nach Produktionszeit diesen Text bestenfalls nicht (!) zur Vorbereitung an den Protagonisten schicken, sondern vor Ort kurz besprechen. Dann aber bei den Aufnahmen penibel aufpassen, dass der Text nebst Keywords sauber aufgenommen wird und Pausen zwischen den Sätzen sind!

Schritt 6: Videoformat

Video war bis vor wenigen Jahren immer quer: Erst 4:3, dann 16:9. Alles andere war Bäh!

Diese Zeiten sind vorbei: für „mobile first“ eignen sich Quadrate (1:1) und dank der Stories sind Hochformate schwer im Kommen…

Um das aufgenommene Material für unterschiedliche Anwendungen aufbereiten zu können, empfehle ich daher bei der Formatwahl das „sowohl als auch“- statt des „entweder oder“-Prinzips.
Bedeutet: quer aufnehmen, aber den Protagonisten bzw. die Haupthandlung so platzieren, dass ein Quadrat als Abformat möglich ist und mit zusätzlicher Kamera hoch aufnehmen.

Schritte 7: Design

Ob Intro/Outro, Textcharts oder Grafiken – Logo, Schriften, Farben bestimmen die Ästhetik und taugen zum „roten Faden“ der Serie oder der Kampagne!

Schritt 8: Animierte Grafiken

Wir nutzen den Branchenstandard Adobe Creative Cloud, allen voran die Programme Premiere, After Effects und Audition. Wer keine Produktionserfahrung im Hause hat, sollte spätestens jetzt über Outsourcing nachdenken.

Schritt 9: Audio

Gesprochener Text wird in dem hier skizzierten Format die Hauptrolle spielen. Achtet auf gute Tonaufnahmen – mit externen Mikrofonen (!).

Denn egal wie gut beispielsweise Smartphones der neueren Generationen Video aufnehmen, das Mikrophon ist zum Telefonieren dimensioniert und am Gerät platziert – taugt also nur in kurzen Abständen zum Sprecher.

Ganz wichtig sind auch Umgebungsgeräusche, damit das Endergebnis authentisch wirkt.

Für Musik gilt: Zuschauer, die den Ton nicht abgeschaltet haben, müssen mit Background-Musik bei Laune gehalten werden. Lizensierte Musik gibt es zwischen 25 und 100 €. 

Schritt 10: Optimierung

Optimiert jedes Video jeweils passend zur Plattform, auf der es veröffentlicht werden soll. Facebook bietet beispielsweise ganz klare Vorgaben, die auch für Instagram gelten: https://www.facebook.com/business/ads-guide/video/facebook-suggested-video

Schritt 11: Zielgruppe

Wer seine Zielgruppe – bestenfalls über Personas – nicht kennt, „schießt im Dunkeln in den Wald“. Egal wo die Videos erscheinen, ohne (kostenpflichtige) Werbung werden sie nur geringe Aufrufzahlen erhalten.

Schritt 12: Distribution

„Content is king, but distribution is queen and she wears the pants“ oder auf deutsch: Inhalt ist König, aber Verteilung ist Königin und sie hat die Hosen an.

Wenn Ihr Euch schon so viel Mühe mit der Produktion gemacht habt, dann seht auch zu, dass die Videos gesehen werden. Neben Werbung ist auch das aktive Verteilen und der Ausbau des Netzwerks „Königin“ 😉

Schritt 13: Messen und Bewerten

Schaut Euch an, welches Video auf welcher Plattform wie arbeitet. Nur mit der Messung und Auswertung vorher festgelegter KPIs könnt Ihr feststellen, wo auch für zukünftige Produktionen Eure Ressourcen am besten eingesetzt werden können.

Crashkurs Social Media Video

Hoffentlich ist der 13. eher Dein Glücks- denn Dein Pechtag. Mit diesem kleinen Crashkurs Social Media Videos habe ich hoffentlich ein paar guuude Tipps zusammengetragen.

Erinnert hat mich dieser Beitrag auch an ein Seminar, dass ich vor Jahren in Leipzig zum Thema „Mobiler Journalismus“ besucht habe. Den Beitrag dazu findest Du hier.

Besten Dank meiner Inspirations-Quelle: https://blog.hootsuite.com/de/social-media-video-produzieren, die mir bei Struktur und Inhalt dieses Beitrags [Crashkurs „Social Media Video“] eine große Hilfe war.

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