Zuletzt aktualisiert am 18. September 2024 um 9:21
Meine sechste Ausgabe in der Heutebuchserie widme ich diesem Werk: Alles könnte anders sein. Den Autor, Harald Welzer, habe ich das erste Mal vor langer Zeit bei „Jung & Naiv“ gesehen. Seit dem auch noch öfter und auch anderswo…
Früher hätte ich dem Mann ein lautes „Chapeau“ oder „Hut ab“ zugerufen – heute eher „Props“!
Darüber hinaus habe ich mir auch einige seiner Bücher gekauft.
Meine sechste Ausgabe in der Heutebuchserie widme ich diesem Werk:
Harald Welzer | Alles könnte anders sein
ISBN 978-3-596-70348-7 © 2019, S. Fischer Verlag
Welzer‘sches Theorem: Sinn schrumpft proportional zur Arbeitszeit.
Seite 118
„Das alles zeigt: Was die menschliche Welt im Innersten zusammenhält, ist Kommunikation, genauer gesagt das unerschöpfliche und spezifisch menschliche Potential, Beziehungen direkter und indirekter, enger und loser, naher und ferner Art mit anderen Menschen herzustellen. Neurowissenschaftlich betrachtet entsteht Bewusstsein dadurch, dass Gehirne in einen Dialog miteinander eintreten können. Die Entstehung von Bewusstsein ist jenseits von Kommunikation mit anderen nicht möglich, die menschliche Welt besteht im Zwischenmenschlichen.“
Seite 157
„Alles was planmäßig läuft, ergibt keine erzählenswerte Geschichte.“
Seite 180
Bronnie Ware: 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen
S. 183
Sinn vs. Bullshit-Jobs
„Vier Gesetze der Modularen Revolution“ – weiterbauen am zivilisatorischen Projekt = kombinatorische Arbeit statt Revolution
Ich sage dann:
1. Die Verbesserung der Welt kann man nicht delegieren, die muss man selbst machen.2. Im Unterschied zum Kauf einer Ware bekommt man für Weltverbesserungsversuche keine Quittung; man kann sie nicht zurückgeben, wenn sie nicht funktioniert haben.
3. Mehrheiten gehen immer mit dem Wind. Sie schließen sich an, wenn man das Richtige überzeugend vorführen kann.
4. Um etwas Richtiges überzeugend vorführen zu können, muss man es überzeugend vorführen können.
S. 186
Alles könnte anders sein
So schlau hätte ich es nicht sagen können. Aber das entspricht meinem Credo: Jeder Mensch kann jeden Tag aktiv handeln und die Welt ein bisschen besser machen. Auf die Wirtschaft oder die Politik zu warten ist keine Option! Und nix zu tun, weil der Nachbar, der Chinese oder sonst wer auch nichts macht, ist genauso unsinnig!
Oder wie es auf Seite 276 heißt: „Ich stelle mir vor: Es gibt kein Gerede mehr vom Weltuntergang, vom Anthropozän, von den irreversiblen Zerstörungen, von den planetaren Grenzen. Man arbeitet statt dessen daran, zu restaurieren, was beschädigt worden ist. Das macht erheblich bessere Laune, als sich mit apokalyptischem Geraune wechselseitig zu ermuntern, nichts zu tun.“
Sag‘ ich doch…
PS
Wie an der Menge an Zitaten zu sehen ist – es viel mir echt schwer, nur so wenig zu zitieren. Viel mehr Ideen und Vorstellungen hätten es verdient, zitiert zu werden.
Deshalb meine Empfehlung: wen das hier interessiert – einfach das ganze Buch lesen.
Gerne auch öfter.
So wie ich 🤓