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Wie kommt Heidi in den Hundehimmel?

Engel

Zuletzt aktualisiert am 21. Oktober 2015 um 19:06

Unsere (zwei- oder) vierbeinigen Freunde sind eine wunderbare Bereicherung unseres Lebens. Jeden Tag bescheren Sie uns einmalige Momente, bereichern unseren Alltag. Soweit die Sonnenseite der Medaille.

Als wir aber für unseren Hund Heidi die Krebsdiagnose bekamen, war ich wie vor den Kopf gestoßen. Elf Jahre lang habe ich nicht einmal daran gedacht, dass unser Hund ja auch mal sterben wird.
 In der Familie ist die Entwicklung eine ganz andere. Wenn wir von Unfällen und anderen Unglücken verschont bleiben, erleben wir als erstes den Tod der Großeltern. Wenn nicht gar die Urgroßmutter, dann ist meist Opa der erste Mensch, von dem wir uns verabschieden müssen. Je nach dem, ob wir das als Kind oder Jugendlicher erleben, ist das eine erste schmerzliche Erfahrung. Aber dann doch mit einer gewissen Distanzierung: sie/er war ja schon sehr alt.

Wenn wir eigene Kinder zur Welt bringen, ist der Tod kein Thema. Logisch. Die Geburt ist genaues Gegenteil. Doch wenn unsere Kindern zu Erwachsenen heranreifen kommt auch bald die Zeit, über den dereinstigen Tod der eigenen Eltern nachzudenken.

Mit unseren Haustieren verhällt es sich ganz anders! Was einfach an deren kürzerer Lebenserwartung liegt. Und wer schon immer Hunde hatte weiß, das die auch irgendwann sterben.

Wahrscheinlich ist der Schock beim ersten Mal am schlimmsten. Doch dann ist schlau, in dieser emotional stark angespannten Situation nicht auch noch vollkommen unwissend und hilflos zu sein.

Rein rational gibt es wohl auch heute noch die einfach Möglichkeit, dem Tierarzt nach der Todesspritze einen Geldschein in die Hand zu drücken. Er wird sich schon kümmern… Aber für wen ist der Tod schon rein rational? Tierverwertungsanlagen klingen genauso gruselig wie deren Verarbeitung zu Seife.

Glück im Unglück

Als wir Heidi in den Hundehimmel erlöst haben, hatten wir das Glück, mit Souel Maleh einen super Tierarzt zu kennen und mit Carsten Weber einen feinfühligen Tierbestatter. Beide haben uns fast wörtlich bei der Hand genommen und uns in dieser schwierigen Zeit begleitet. Danke dafür!

Mit Glück hat das allerdings in unseren Fall nicht wirklich was zu tun:

  • Tierarzt Maleh kennen wir schon lange. Er hat schon vor über zehn Jahren unsere Katze gerettet, die unser damaliger Tierarzt als unheilbar – Fall fürs Einschläfern – diagnostiziert hat. Rudi ist noch heute der lebende Beweis für den Sinn einer zweiten Meinung. Die des Dr. Maleh 😉
  • Carsten Weber kenne ich auch schon lange, dürften wir doch als Werbeagentur das Corporate Design, Geschäftsausstattung und Homepage für sein Unternehmen Pax  Animalis erstellen.

Wer nicht soviel Glück hat, die richtigen Profis zu kennen, sollte sich losgelöst einem baldigen Tod des eigen Tieres informieren.

Wissen hilft

Ich empfehle, nicht nur mit offenen Augen durchs Leben zu laufen, sondern auch bei Freunden und Bekannten genau zuzuhören, wenn sie von eigenen Erfahrungen sprechen.

Und auch ein Tag der offenen Tür beim Tierbestatter oder im Tierkrematorium ist eine gute Möglichkeit, ein bisschen Wissen mitzunehmen und die Leute kennenzulernen, die man irgendwann mal braucht.

Was in der Wirtschaftstheorie „Asymetrische Information“ heißt, ist im normalen Leben eine Ganz einfache Erkenntnis: Wissen hilft!

Bestenfalls informieren, solange es noch keinen Zugzwang gibt. Wenn der nahende Abschied des geliebten Haustieres noch nicht die eigene Gefühlswelt durcheinander bringt.

Das mag zwar für den einen oder anderen abgebrüht klingen, ist aber ein wohltuendes Bewusstsein, für den Fall der Fälle gewappnet zu sein. Denn der ist sprichwörtlich so sicher wie das Amen in der Kirche.

Und macht’s uns im Fall der Fälle ein bisschen erträglicher!


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