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Warum Familienmensch?

Erkenntnisgewinn durch Nachdenken – Heute: Warum Familienmensch?

Es gehört sicherlich zu meinen stärksten Momenten, wenn ich durch Nachdenken Lösungen finde oder einfach nur kapiere, was da eigentlich passiert ist…

In einem sehr persönlichen Gespräch sollte ich mich kürzlich mit möglichst wenigen Worten selbst beschreiben. Dabei viel schnell das Wort „Familienmensch“.

Und auch, als ich morgen vor zehn Jahren meinen ersten Instagram-Account angelegt habe, formulierte ich meine Bio so: „Ich blogge seit meinem Update 5.0. Liebe meine Familie, fotografiere ganz gern und habe noch andere 24/7-Jobs.“

Da war er wieder, der Familienmensch und seine Liebe zur Familie. Aber wieso eigentlich?

Ich bin ja bekennender Fan der Ursache/Wirkung-Forschung.

Wenn also Familie als (Aus-) Wirkung für mich eine so große Rolle spielt, ist es jetzt mal an der Zeit, über die Ursache nachzudenken.

Spontan fällt mir ein Gespräch aus dem vorletzten Jahr über mein Leben ein. Kein schöner Anlass, aber schon so eine Art Zwischenbilanz. Ich zählte die wichtigsten Dinge in meinem Leben auf:

  • Meine Kindheit.
  • Meine Jugend.
  • Meine Familie.
  • Mein Job.
  • ALLES SUPER GELAUFEN!

Ich habe das natürlich bisschen ausformuliert, aber es klang auch für meine Ohren wie jemand, der alles wichtige im Leben erreicht hat.

Kleiner Funfact: Die älteren erinnern noch den Sparkassen-Spot: Mein Haus. Mein Auto. Mein Boot.

Aber ich gestehe: Meine Aufzählung klang schon ein bisschen ähnlich. Nur war meine Bilanz um Welten besser! Warmherziger und absolut unkommerziell. Halt keine Satire sondern aus tiefstem Herzen ehrlich.

Für mich ist nämlich Eigentum gar nicht so wichtig. Abgesehen davon, dass schon im Grundgesetz steht, dass Eigentum verpflichtet, ist mir Eigentum auch oft eher Ballast. Stichworte: Downsizing und Minimalismus.

Bei vielen Dingen reicht mir der Zugang. Ich brauche beispielsweise keinen eigenen Pool. Ich gehe morgens wenige Minuten zu Fuß und genieße, im Großen Woog zu schwimmen. Aber ich schweife ab.

Auf einem langen Flug hab‘ ich mir die Überschrift aus einem Magazin fotografiert:

„Collect moments. Not things.“

Sammel’ Momente/Erlebnisse. Nicht Sachen/Dinge.

Und das ist jetzt die Brücke zur Familie!

Fast alle Dinge und Situationen, die mir bisher in meinem Leben richtig wichtig waren, habe ich mit Menschen geteilt, die mir wichtig sind.

Und über die Jahrzehnte war das meist Familie.

Als Kind waren es Eltern und Geschwister, mit denen ich die schönsten Momente erlebt habe.

In der Jugend kamen Freundinnen und Freunde hinzu.

Dann kamen fast drei Jahrzehnte lang die eigene Familie mit Frau und Tochter. Hunden und Katze.

Ok. Der Job ist ein Sonderfall. Denn ich will jetzt hier nicht die Kollegen auf Arbeit zwangsintegrieren. Die sind aber irgendwie auch (m)eine Art Familie.

Und auch bei meiner Selbstständigkeit spielte Familie eine große Rolle. Schließlich mussten beispielsweise die Eltern bürgen, als der Sohnemann sich selbstständig machte und einen amtlichen Kredit bei der Bank aufnahm. Macs waren Ende der 80er Jahre richtig teuer. Ich höre heute noch den Stein vom Herzen meines Vater fallen, als die Bürgschaft erloschen war.

Zurück zu den Momenten: Glück empfinden oder glücklich sein, hat für mich auch immer was mit teilen zu tun.

Aber im positiven Fall – dem Glück – trifft es für mich mindestens genauso zu. Glück wird für mich erst dann perfekt, wenn ich es teilen kann. Bestenfalls mit Menschen, die mir wichtig sind, die ich liebe.

Alleine glücklich sein

Auch alleine glücklich sein ist eigentlich gar nicht so schwer. Jeder, der mal alleine eine halbe Nacht vorm Computer saß und zum Beispiel Bilder ausgewählt und bearbeitet oder einen Video geschnitten hat weiß, welche Glücksgefühle das vollendete Werk für einen bereithält.

In solchen Momenten liegt es meist am Thema oder an der Uhrzeit, besser mal nix zu teilen.

Glück teilen

Glück oder glückliche Momente zu teilen ist aber gar nicht so einfach. Denn das klappt nur, wenn jemand zum Teilen da ist. Alleine kriegt man das nicht hin.

Und wenn dem nicht so ist, dreht sich das Blatt schnell. Der Volksmund formuliert den negativen Fall dann so:

Geteiltes Leid ist halbes Leid

Aber auch dabei braucht es jemanden, die/der zum Teilen da ist.

Gemeinsam Trauern

Als 2003 mein Vater plötzlich und dann 15 Jahre später meine Mutter starben, war ich heilfroh über unsere intakte Großfamilie. Natürlich hat die Gemeinschaft nichts an der Situation geändert. Aber mit meiner Trauer nicht alleine zu sein, sondern Familie um mich zu haben, war eine große Hilfe.

Teilen in Social Media

Ich bin mit meinen Gedanken noch nicht ganz fertig und möchte jetzt auch nicht den Boomer geben. Aber vielleicht sind Soziale Netzwerke auch deshalb für viele so wichtig, weil gerade kein Lieblingsmensch da ist, mit dem man etwas teilen kann.

Zumindest kommt mir da gerade so eine Ahnung…

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Mein Blog trägt nicht ohne Grund den Zusatz: aus-dem-Leben-eines-fast-ALLES-ein-bisschen-KÖNNERS. Ich gehöre zu den Autodidakten, die alles erst einmal selber machen müssen, um zu verstehen, was wie geht, wer was u. U. besser kann und resultierend was wie lange dauert und kostet. Klingt anstrengend – ist es auch. Aber macht enorm fit und verbindlich. Ich weiß, wovon ich rede. Und das mögen Kunden, wenn sie mich was fragen und schnell eine anständige Antwort kriegen ;-)

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