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Deutsche Bahn – Danke für Verspätung

Auto

Zuletzt aktualisiert am 11. April 2019 um 15:42

Deutsche Bahn – Danke für Verspätung – denn obwohl Presse und Soziale Netzwerke voll Spot, Kritik und Hohn ob der Unzuverlässigkeit der Deutschen Eisenbahn sind; heute sage ich laut und deutlich: Deutsche Bahn – Danke für die Verspätung…

Eintrag aus meinem Tagebuch: Als ich aufstand, um mit Phoebe Gassi zu gehen, startete wenig spätere und gleichfalls zu Nacht schlafender Zeit ein tapferer ICE der Deutschen Bahn im fernen Saarland, genauer in Saarbrücken (6:42) in Richtung Dresden, Sachsen) – quasi: West-Ost-Klassiker.
In Kaiserslautern (7:24) stieg der Eine ein, in Darmstadt (8:46) der Andere. Auf die Minute pünktlich. Hut ab! Aber…

… das war’s dann auch. Denn so stieg ich zwar um 8:46 Uhr wie verabredet in den Zug ein und ging direkt in den Speisewagen. Meine Verabredung ist aber nicht da. Steht aber gleich schmunzelnd zwei Meter hinter mir, grinst und erlaubt sich frühmorgendlichen Schabernack. Auf nüchternen Magen.

Käsebrot mit Ei iss nix für Vegetarier

Oh je, dann hat der Zug kein Wasser – was mir auch gleich mein geplantes Frühstück versaut: kein Rührei, keine Latte.
Und auch für Vegetarier ärgerlich, sogar das Käse-Vollkorn-Brot hat Ei drauf ;-(

Moment mal: Wir fliegen mit der Höchstleistung deutscher Ingenieurskunst kurz vor gefühlter Schallgeschwindigkeit über den teuersten Schienenweg der Welt und die Wasserpumpe an Bord ist kaputt. Bier aus Plastikbechern (am Nachbartisch, morgen vor neun), weil man keine Gläser spülen kann? Nein, ich geh‘ auch nicht aufs Klo. Aber egal…

Und bitte noch mal einen Moment: Wieso ist auf dem Käsebrot Ei? Das passt nicht, braucht niemand; sogar ein Salatblatt wäre besser. Das Ei entwertet aber das letzte Produkt der schmalen Speisekarte für jeden Vegetarier. Ciao Veganer ;-(

Aber nochmal Moment und hallo? Kommt bei Euch das W-Lan aus dem Wassertank? W-Lan – Fehlanzeige!

Egal, wir sind gut drauf und als Dialekt-Freunde macht uns das Saarländisch-Sächsische des Personals richtig Spaß.

Dumm aber auch, dass wir in Frankfurt 15 Minuten auf den anzuhängenden Zug aus Mainz warten. Bei zwei Mal Umsteigen mit sechs und acht Minuten Umsteigezeit braucht man keinen Taschenrechner: das wird nix!

Dank freundlicher Umleitungstipps – Frau Schaffnerin daddelt freundlicherweise in der gleichen App rum, die ich auch habe – kommen wir im Laufe des Tages drei Mal durch Neudietendorf, Essen in Erfurt zu Mittag (Liebe Grüße an Karen und Max und Mini) und kommen dann doch nur drei Stunden später als geplant im winterlich verschneiten Suhl an. Menschen mit Skiern am Bahnsteig verbreiten Alpenidylle und Urlaubsgefühle. Aber wir sind ja nicht zum Spaß da. Oder?

Nein – unser Besuch ist keine Spaßveranstaltung, mehr so eher geschäftlich. Es geht um eine Investition, einen neuen BKW (Bestattungskraftwagen) und somit um einen Haufen Kohle.

Wir werden am Bahnhof abgeholt, vor Ort sind weitere nette Menschen. Die Betriebsführung beeindruckt und…

Das Auto steht da wie eine Eins!

Jetzt muss ich ja nicht gleich Bestatter werden, um auch so ein Auto zu haben. Oder haben zu wollen. Aber den Benz hätt‘ ich ja irgend wie schon gern!

Wir gehen als mehrfach um das Auto rum, kucken oben und unten, links und rechts, vorne und hinten und dies und das und dann: Tattatata – alles gut!

Fast hätten wir dann doch noch das „Zufriedener-Kunde-freut-sich-mit-glücklichem-Lieferant-Foto“ vergessen.
Quasi „Seite eins“ im Empfehlungsmarketing…

Ja, ja, was hier wie ein zufälliger Schnappschuss aussieht ist Strategie und hat Qualität für mehr…
Aber das ist eine andere Geschichte 😉

Trotzdem, die Drei haben es dem Fotografen echt leicht gemacht.
Fast leicht.
Denn natürlich wollten alle soooo nieeee, nie nie, nie fotografiert werden.
Hier gehen die Haare überhaupt nicht, da die falsche Hose, … Aber wieso?
Ich konnte überzeugen: „Sch… drauf. Wir sind jetzt und hier und wollen das so kurz festhalten. Fertig!

Der Fotograf (ich) predigt: Authentizität und Aktualität schlägt Qualität! Klick um zu Tweeten

Da muss niemand stundenlang zum Friseur, der Chef darf auch mal ohne Sakko fotografiert werden und der andere Chef kann auch mal Jeans anhaben. Und Lachen dürfen sie alle Drei allemal.

Und wegen so einer tollen Atmosphäre, die so ein nicht gestelltes Foto möglich macht, freut sich der Fotograf. Dankt den Beteiligten und der Deutschen Bahn, ohne die dieses Foto so wohl nie hätte entstehen können 😉

 

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Mein Blog trägt nicht ohne Grund den Zusatz: aus-dem-Leben-eines-fast-ALLES-ein-bisschen-KÖNNERS. Ich gehöre zu den Autodidakten, die alles erst einmal selber machen müssen, um zu verstehen, was wie geht, wer was u. U. besser kann und resultierend was wie lange dauert und kostet. Klingt anstrengend – ist es auch. Aber macht enorm fit und verbindlich. Ich weiß, wovon ich rede. Und das mögen Kunden, wenn sie mich was fragen und schnell eine anständige Antwort kriegen ;-)

1 Kommentare

  1. Das mit der Bahn und ihren Verspätungen nutzen halt unendlich viele einfach als running gag – „sänk ju for beeing to late wis deutsche bahn“. Tatsächlich möchte ich mal wen erleben, der mit dem Auto eine Fahrt über mehr als 300 km so antritt, dass er die recherchierte Fahrtzeit ohne Puffer einplant. Insgesamt ist das schon ein gutes System, eine Zumutung sind allerdings viele Regionalzüge. Das fehlende Wasser ist allerdings ein sehr ärgerlicher Fehler.
    Schließlich in Sachen vegetarisch möchte ich schon ergänzen, dass Käse so viel oder so wenig vegetarisch ist wie Ei – die Nicht-Fleisch-essenden Vegetarier heißen ja „ovo-lakto“ – Ei-Milch. Echte Vegetarier wären damit so wenig zu beglücken wie mit der schieren Butter auf dem Brötchen …

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