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Kommunikation – Asoziale finde ich gut!

NOTNORMAL

Zuletzt aktualisiert am 18. September 2024 um 9:38

Ja, es geht um Kommunikation – Asoziale finde ich gut! Asoziale find‘ ich gut! Das ist hart aber fair – und eine geile Überschrift für diesen Artikel. So oder so.

Der Grund ist einfach: Man kann auch die Anderen mögen Share on X

Die Tage bekam ich den Hinweis, seit nunmehr drei Jahren in der Facebook-Gemmeinschaft zu sein. Ok – dann ist das so: Ich bin also Teil der Facebook-Gemeinschaft! Warum auch nicht, war ja mein freier Wille mit fast 50 Lenzen mit dem Kram anzufangen…

Nun sitze ich an großer Tafel, rund 20 erwachsene Menschen, paar stehen auch drum rum, die ich weit mehr als nur Bekannte bezeichne: Ja, das sind Freunde, meine Freunde, „echte“ Freunde!

Ohne Brille und ohne Handy schaue ich diskret durch die liebe Runde und stelle fest: mit über 75% der hier am Tisch Versammelten bin ich auch online irgendwie vernetzt, meisten auf Facebook befreundet;-)

Ausnahmen: Der hanseatischer Ingenieur zu meiner Linken ist seeehr cool und für ihn „ist der Kram echt zu trivial“. Der Pfälzer rechts von mir freut sich seit Jahren, feiert seine Nichtzugehörigkeit und sagt voll Inbrunst, „Da hab‘ ich nix verloren“ – bei zwei anderen bin ich mir unsicher. Vielleicht haben sie sich dermaßen anonymisiert… Sei’s drum.

Am Rande sei erwähnt, die hier Anwesenden sind alle unter 60. Aber darum geht’s hier noch nicht!

Ich sitze und stehe teilweise also in dieser Riesenrunde und schaue von einem zum andern, von einer zur nächsten. Neben mir meine Lieblingsgattin, die dem Digitalen schon immer eher kritisch gehenüber steht. Und auch das ist gut so.

Und wie ich mir aber so die „Nicht-Vernezten“ anschaue denk‘ ich mir: Dann halt nicht! Wenn „sozial“ einer Gemeinschaft zugehörig bedeutet und ihr euch nicht zugehörig fühlen wollt – dann halt nicht.

Kommunikation – Asoziale finde ich gut!

Dann seid ihr aber per se: asozial. Ich liebe Euch trotzdem! Share on X

Ich mag‘ euch deshalb kein Stück weniger! Aber ihr macht’s mir halt schwer, mit euch zu kommunizieren. Egal! Hoffentlich habt ihr jemanden, der euch sagt, was wie wann geht…

Aber in Sachen Kommunikation haben wir ein Problem: Ich (Sender) - erreiche Euch (Empfänger) nicht! Share on X

Das ist so bisschen der Moment – Ihr kennt ihn alle – wo Mancher/Manchem der rote Teppich extra ausgerollt werden muss. Schick‘ mir besser einen Brief, eine Postkarte oder halt – je nach Gusto – ne Mail oder (noch besser): Du kannst mich ja anrufen…

IMG_8405Kleiner Schwank von den Wölfen unterm Weihnachtsbaum, schon einige Jahre her: Da flachsen die minderjährigen Blagen ihre Oma (meiner Mutter) massiv an – weshalb sie denn nicht bei Facebook sei – denn dann wüsste sie ja auch automatisch, was ihre Enkel so trieben. Ja Skypen mit den anderen in Neuseeland, Kalifornien, Ägypten etc. gehörte dann auch irgendwann zum Ritual vor der Bescherung.

Setzen, sechs!

Die Nachwuchs-Generation (Sender) beschwert sich beim Empfänger über seine ignorante Nicht-Erreichbarkeit.
Und da ist sie wieder, die vermaledeite Umkehrung der Kommunikationsrichtung!

Vor dem Internet – letztes Jahrhundert ist keine zwei Jahrzehnte her – war der Sender Schuld, wenn Kommunikation nicht oder schlecht stattfand. Oh, oh – große Aufgabe für Marketing und Werbung…

Aber schon seit über 20 Jahren ist es ein Offenbarungseid, wenn Politiker nach verlorenen Wählen in die Fernsehkameras sagen, der Wähler draußen im Land hätte die Botschaft nicht verstanden. Hallo? Der Wähler informiert sich, weiß Bescheid und geht im Zweifel erst gar nicht zur Wahl, weil ihm die Unterschiede zwischen den Parteien nicht klar sind. (Ok, da punkten heute die Populisten, aber das ist eine andere Geschichte.)

Und hört mir auf mit den Chefs, die sich ihre Assistenntinnen auch am Samstag ins Büro antraben lassen, um Briefe oder Faxe zu diktieren und sich die Mails ausdrucken zu lassen.

Eine Erkenntnis ist mir nach drei Jahren Soziale Medien 100% klar geworden: Mit der Erfindung des Internets sitzt der Empfänger auf breitem Po und erwartet, erreicht zu werden.

Fehlt es dem Sender an Fähigkeiten, Kanälen und Kenntnissen, findet Kommunikation nicht mehr statt! Share on X

Egal was in Zukunft kommt, eins ist gesetzt: Wenn Sender nicht wissen wie, wann und wo sie ihre Empfänger erreichen werden können und wollen (!), sieht’s um Kommunikation dunkel aus.

Und das ist Anfang 2016

Edeka hat letztes Jahr mit dem Opa gepunktet. Wie süüüüüüß. Niemand mag‘ sich aber die Oma vorstellen, die jeden Tag ihren Briefkasten leert – wieder weder Brief noch Postkarte – während der Rest der Familie nahezu in Echtzeit online verbunden ist.

Und noch einen obendrauf, speziell für alle Eltern: wo soll Eure Abneigung aktueller Kommunikation hinführen? Ihr seid um Längen jünger als die Oma meiner Tochter. Wenn Ihr Euch aber heute verwährt, aktuelle Kommunikationskanäle zu verschließen, wie wollt Ihr zukünftig mit Euren Kindern und deren Generation kommunizieren?

Viele Menschen warten auf eine bessere Welt nach Facebbok und Co. Share on X

Ob die kommt, wann und wie ist offen… Sich mit Kommunikation im Allgemeinen und Sozialen Netzwerken im Speziellen zu beschäftigen, hat mindestens was mit Lernen zu tun. Und damit wollen wir doch heute nicht aufhören oder? Schlimmstenfalls verlernen wir das Lernen an sich und morgen den Anschluss.

IMG_8687Im Job gibt es je nach Strategie und Zielgruppe immer noch das gute, alte Direct-Mailing. Den Datenbank-getriebenen Serienbrief und die überformatige MaxiCard. Aber halt nicht für mehr alle, sondern nur für „die Anderen“. Oben bereits als Asoziale beschrieben. Budgets für sie werden immer knapper. Produktion zu aufwendig, Porto zu teuer. Die Ersten lassen die Anderen (aus-) fallen. Wollen nur noch online. Geht schneller mit höherer Frequenz.

Leise rufe ich: Die Postkarte lebt! Share on X

Allerdings nur bei Muttern. Als Bilder-Galerie im Flur. Und nur, weil ihre Kinder und Kindeskinder ihr aus Liebe und Dankbarkeit Postkarten schreiben, meist aus dem Urlaub.

Vielleicht ist das ja auch eine Chance für die Kommunikationswirtschaft, an diese Werte anzuknüpfen. Muss ja nicht immer eine Urlaubskarte sein 😉

Kategorie: Online

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Mein Blog trägt nicht ohne Grund den Zusatz: aus-dem-Leben-eines-fast-ALLES-ein-bisschen-KÖNNERS. Ich gehöre zu den Autodidakten, die alles erst einmal selber machen müssen, um zu verstehen, was wie geht, wer was u. U. besser kann und resultierend was wie lange dauert und kostet. Klingt anstrengend – ist es auch. Aber macht enorm fit und verbindlich. Ich weiß, wovon ich rede. Und das mögen Kunden, wenn sie mich was fragen und schnell eine anständige Antwort kriegen ;-)

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