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Präsentation – das Ergebnis zählt

Zuletzt aktualisiert am 21. Februar 2019 um 15:57

Präsentiert werden drei Entwürfe.

Das gilt branchenüblich und so steht es oft auch in Angeboten anderer Agenturen und Kunden fragen dies auch immer wieder gerne so an. Klar, dass es hier nicht um ein Motiv in gelb, rot oder blau geht. Es müssen schon unterschiedliche konzeptionell-strategische Ansätze sein!

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Die Kunst der Präsentation – kein Hexenwerk: Form und Inhalt.
Und ein paar Tricks schaden auch nicht…

Und wenn es nicht nur um ein Motiv, sondern eine ganze Konzeption geht, wird es noch unübersichtlicher. Dann reden wir auch nicht mehr nur von Quadraten, Dreiecken und Kreisen.

Ich finde das mit den drei Entwürfen schon immer reichlich albern: Ist der erste Entwurf der ultimative Brüller – die Agenturempfehlung, für die es sich zu kämpfen lohnt – ist es reine Ressourcenverschwendung oder sogar Kundenvera… noch zwei weitere Entwürfe zu erstellen, die eh dahin kommen, wo es kein Licht gibt. Hauptsache es sind drei.

Habe ich aber drei lausige Entwürfe auf dem Tisch, geh’ ich damit auch nicht zu meinem Kunden. Das hat er nicht verdient, auch wenn er es unter Umständen auf den ersten Blick vielleicht gar nicht merken würde. Das widerspricht meinem eigenen Anspruch, der Philosophie der Agentur und dem, was mal Kundenzufriedenheit werden soll.

Also – was sollen die branchenübliche “drei Entwürfe”?

Ich für meinen Teil und meine Agentur bevorzuge schon seit vielen Jahren erfolgreich “die Entstehungsgeschichte”.

Da ich in der Regel die Präsentationen persönlich vor Ort halte, kann ich anhand von Layouts visuell darstellen und erklären (reden und schauen, ob’s verstanden und für gut befunden wird), was wir seit der Beauftragung konzeptionell und gestalterisch für Wege gegangen sind. Ich zeige gerade Wege und weniger gerade, sage weshalb dieser eine Sackgasse und der andere zielführend war. Da kommen manches Mal eine Menge Entwürfe auf den Tisch. Und meist brauche ich am Schluss noch nicht einmal eine Agenturempfehlung mehr auszusprechen, weil wir uns beim zuletzt gezeigten Entwurf alle einig sind, dass der – und kein Anderer – sowieso der Allerbeste ist.

So gehen wir schon seit vielen Jahren vor und ich habe noch keine Präsentation erlebt, bei der dieses Prozedere nicht den Zuspruch der Kundschaft gefunden hat. Meist war der zuletzt Präsentierte (unser Held) auch der Gewinner. In manchen Fällen auch der Vorletzte, selten ein Anderer.

Auf besonderen Wunsch des Kunden und auch aus ein klein wenig Angst vor der eigenen Courage steht daher in unseren Angeboten immer: “Präsentiert werden drei Entwürfe oder die Entstehungsgeschichte”.

Und, was ist Dir lieber: drei Entwürfe oder die Entstehungsgeschichte?

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Mein Blog trägt nicht ohne Grund den Zusatz: aus-dem-Leben-eines-fast-ALLES-ein-bisschen-KÖNNERS. Ich gehöre zu den Autodidakten, die alles erst einmal selber machen müssen, um zu verstehen, was wie geht, wer was u. U. besser kann und resultierend was wie lange dauert und kostet. Klingt anstrengend – ist es auch. Aber macht enorm fit und verbindlich. Ich weiß, wovon ich rede. Und das mögen Kunden, wenn sie mich was fragen und schnell eine anständige Antwort kriegen ;-)

2 Kommentare

  1. Wir präsentieren ähnlich, nehmen aber an „Pitches“ nicht mehr teil. Oft werden nur zwei Mitbewerber eingeladen, um dann doch wieder die hauseigene Agentur zu nehmen. Das hat dann monetäre Gründe, man drückt so den Preis der eigenen Agentur und kann noch schöne Ideen der Mitbewerber verarbeiten (klauen). Unsere Entwürfe geben wir nicht mehr aus der Hand, seitdem ein Möbelhändler aus Kempen unsere Logo-Entwürfe einfach geklaut hat und zwei Jahre später auf allen seinen Fahrzeugen „verwertete“. Er wurde dafür verurteilt, hat aber nur eine kleine Summe zahlen müssen.
    Inzwischen sind wir dazu übergegangen für die Entwurfsphase eine Anzahlung zu nehmen, die bei einem Auftrag angerechnet wird. So läßt sich die Verar…. sehr wirkungsvoll verhindern.

    • Jürgen Wolf sagt

      Der Seuche unbezahlter Pitches zu entkommen fällt nicht immer leicht. Unseren Kunden würde ich jederzeit empfehlen, sich dabei rauszuhalten.
      Geht doch die unbezahlte Vorleistung meist in Richtung intransparenter Geschäftsmodelle.
      Aber wenn ein großer Auftrag winkt…
      (Man kann ja auch mal eine Option ungenutzt lassen 😉

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