Manchmal braucht es Rückzug,
um das Wesentliche wieder hören zu können.
Gerade dann, wenn das Leben laut ist —
voller Stimmen, Aufgaben, Menschen, Erwartungen.
Ich bin ein geselliger Mensch, habe viel und gern mit Menschen zu tun.
Ich liebe Begegnungen, Gespräche, Ideen.
Und doch gibt es Momente, in denen ich bewusst die Stille suche —
alleine am Tisch, zu Fuß in der Natur, am Ufer eines Flusses, am Kamin, mit meinem Hund.
Dort, wo nichts drängt, und das Denken Raum bekommt.
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Der Eremit
Wenn der Tag seine Stimmen verliert
und das Feuer im Kamin zu flüstern beginnt,
zieht er sich zurück —
nicht aus Flucht,
sondern aus Sehnsucht nach dem Wesentlichen.
Sein Hund liegt neben ihm,
der Atem ein leises Pendel
zwischen Jetzt und Ewigkeit.
Draußen rauscht das Leben,
drinnen wächst das Denken.
Er lauscht der Stille,
und sie antwortet mit Bildern:
von Wegen, die noch offen sind,
von Worten, die gesagt werden wollen,
von Ideen, die keimen im Verborgenen.
Ein Eremit —
nicht fern der Welt,
sondern tief in ihr verwurzelt.
Er weiß,
dass Nähe nur wächst,
wenn man den Mut hat,
manchmal allein zu sein.
So sitzt er da,
mit Notizbuch, Gedanken und Hund,
und lässt die Zukunft leise entstehen
zwischen Herzschlag und Feuerlicht.
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Die Lehre der Stille
Auch auf Arbeit gilt:
Strategie braucht Distanz.
Klarheit entsteht nicht im Lärm der Routine,
sondern in den Momenten,
in denen wir uns trauen,
innezuhalten, zu lauschen,
und neu zu denken.
So wie der Eremit die Welt besser versteht,
weil er sie manchmal loslässt,
so finden auch wir die besten Ideen,
wenn wir uns erlauben,
kurz aus dem Strom zu steigen.
—
Und manchmal beginnt sie mit einem stillen Moment ganz allein.