Ehrenamt.
So ein Wort, das klingt nach Fleißkärtchen und Vereinsmeierei, nach Grillwurst beim Sommerfest und kaltem Kaffee in der Turnhalle.
Und doch: Ohne das ganze Ehrenamtliche gäb’s hierzuland so manches gar nicht – keine Feuerwehr, keinen Sport, keine Nachhilfe, keine Kulturveranstaltung, kein gar nix.
Es is also schon erstaunlich, wie viel von dem, was funktioniert, auf Leuten basiert, die’s einfach machen.
Nicht, weil sie müssen. Sondern weil sie’s können. Und wollen.
Das Rückgrat der Gemeinschaft
Ehrenamt is das Schmierfett im Getriebe Gesellschaft. Es hält zusammen, was sonst knirschen würd.
Da treffen sich die, die sich die Zeit nehmen, mit denen, die Hilfe brauchen – und am Ende gibt’s für alle bisschen mehr Menschlichkeit.
Und ja: das klingt pathetisch.
Aber ganz ehrlich – wenn’s jemand freiwillig macht, dann steckt da was Echtes drin.
Kein „Was krieg ich dafür?“, sondern ein schlichtes „Ich mach’s halt“.
Das ist selten geworden. Wer kümmert sich schon freiwillig um seine Nächsten?
Ganz schön viel Papierkram fürs Freiwillige
So ganz locker ist das mit dem Ehrenamt nämlich auch nicht immer. Da gibt’s Anmeldungen, Sitzungen, Protokolle, Satzungen, Versicherungen, Ehrenamtskarten, Fortbildungen und vieles mehr
Wenn Gutmensch auf Paragraph trifft
Rein rechtlich ist Ehrenamt kein Job, kein Arbeitsverhältnis, sondern so eine eigene Kategorie zwischen Herzblut und Bürokratie.
Wer was falsch macht, haftet meist nicht selbst, es gibt Versicherungen – ja, hoffentlich.
Und in manchen Bereichen, wie Feuerwehr oder Katastrophenschutz, darf man sogar offiziell freinehmen, wenn’s brennt (im wahrsten Sinn).
Ist also schon geregelt, das Ganze. Fast zu ordentlich für was, das eigentlich ausm Bauch kommt.
Unterm Strich: Ehrenamt ist Haltung
Was bringen die tollsten Werte, wenn ich sie daheim mit mir allein auf der Couch feiere?
Also ist Ehrenamt bisschen wie Sauerteig: Man merkt erst, dass was fehlt, wenn’s keiner mehr macht.
Ehrenamt ist nicht die große Bühne. Also nicht auf der Bühne, aber dahinter, tragend, weil‘s sonst nicht läuft.
Nicht für Applaus, sondern weil’s halt richtig ist.